Implantatwechsel bei Kapselfibrose, Implantatdefekt und Implantatdislokation

Bild Nr.: 2024-057/2024-058

Vorher-Nachher-Fotos nach einem beidseitigem Implantatwechsel

Alter der Patientin zur Operation : 30 Jahre

 

Ausgangslage:
Die Patientin unterzog sich auswärtig 6 Jahre zuvor bei einem 75 A-Cup einer ästhetischen Brustvergrößerung mit anatomischen, makrotexturierten Silikonimplantaten mit moderater Projektion der Größe 220 cc (entspricht ml bzw. Gramm) je Seite. In der Folgezeit verformten bzw. verhärteten sich die Brüste zusehends (Kapselfibrose III° rechts und IV° links), sodass insbesondere links der Schnitt deutlich unterhalb der Brustumschlagfalte zu liegen kam. Zudem wünschte sich die Patientin ein volleres Dekolleté. Bezüglich der allgemeinen Ausgangslage bestand eine Körpergesamt-Größe von 158 cm bei ca. 49 kg Gesamtgewicht.

OP-Technik:
Um die Schmerzen und Verformungen in beiden Brüsten zu beheben, führten wir beidseits einen medizinisch indizierten Implantat-Wechsel durch. Beginnend wurden die alten und leicht verbreiterten Narben in der Brustumschlagfalte entfernt und schrittweise auf die subpektorale Implantatkapsel präpariert, welche schließlich zu 2/3 entfernt wurde. Bei Eröffnung der Kapsel zeigte sich bds. ein Spätserom und das linke Implantat rückseitig gerissen. Beide tropfenförmigen Implantate waren zudem disloziert, rechts ca. 35° und links ca. 15° nach außen rotiert. Nach ausgedehnter Reinigung, Anfrischung und Erweiterung der Implantattaschen wurden neue, größere, mikrotexturierte runde Premium-Implantate in das vorbestehende submuskuläre Pocket eingesetzt und die Brustumschlagfalten mit Nähten stabilisiert. [Operateur Dr. med. Daniel Talanow].

Die feingewebliche, histologische Untersuchung zeigte bds. eine „fibrosierte Kapsel mit luminaler Pseudoepithelialisierung bei einem gemischtzelligen Entzündungsinfiltrat ohne Hinweise auf Bösartigkeit/Malignität“.

Zu den nachfolgenden Kontrollen trug die Patientin BHs der Größe L oder 75D.

Besonderheiten:
Implantat-Wechsel sind immer individuell zu planen und entsprechend den intraoperativen Gegebenheiten anzupassen. Derart anspruchsvolle Operationen erfordern daher die Beherrschung unterschiedlichster OP-Techniken und sollten nur von sehr erfahrenen Brustchirurgen durchgeführt werden. Der Eingriff bei dieser Patientin war aufgrund der beidseitigen Kapselfibrose mit Implantat-Dislokation medizinisch indiziert. Daher dürfen wir Ihnen hier laut Heilmittelwerbegesetz-HWG die Vorher- und Nachher-Fotos zeigen.