Nabelhernienversorgung mit zusätzlicher Lipo-Abdominoplastik und Nabelversetzung

(Vorher-/Nachher-Fotos)

Bild Nr.: 2024-091/2024-092

Ergebnis nach einer kombinierten funktionellen & ästhetischen Operation

Alter der Patientin zur Operation : 37 Jahre

 

Ausgangslage:
Es bestand ein Zustand nach zwei Schwangerschaften mit Gewichtsschwankungen von über 30 kg, was vermutlich ursächlich für die Entstehung einer primären Nabelhernie war. Die Hernie war äußerlich nur zu erahnen, bei der körperlichen Untersuchung zeigten sich jedoch nachweisbare Bruchlücken. Insgesamt lag eine deutliche Bindegewebeschwäche mit großflächen alten Dehnungsstreifen (striae distensae) an der Haut vor. Körpergröße 167 cm bei 72 kg Gesamtgewicht.

OP-Technik:
Bei dieser Operation wurden zwei kleine Nabelhernien (EHS-Klassifikation der primärer Ventralhernien von 2009) versorgt, indem die Bruchlücken aufgesucht, der Bruchinhalt reponiert und die Faszienlücke mit mehrfacher Naht verschlossen wurde (medizinisch indizierte Maßnahme). Gleichzeitig erfolgten eine Narbenlösung der ungleichmäßig und eingezogen verheilten Secionarbe sowie eine gewebeschonende Fettabsaugung (PAL) an Bauch, Flanken und Schambereich mit zusätzlicher Bauchdeckenstraffung und Nabelversetzung sowie Neu-Insertion (slit-navel-Abdominoplastik). Eine funktionell nicht relevante und nur leicht verbreitere Rektusdiastase (s.u.) musste nicht versorgt werden (Operateur Dr. med. Daniel Talanow)

Besonderheiten:
Bei dieser Patientin wurden also funktionelle und ästhetische Korrekturen sinnvollerweise in nur einem Eingriff durchgeführt, was auch zu einer Risikominimierung von z.B. Narkosenebenwirkungen beiträgt.

Bei mittelgroßen Nabelhernien (2 bis 4 cm) kann über einen offenen oder endoskopischen Zugang (Schlüsselloch-Chirurgie) auch eine Netzeinlage in Betracht gezogen werden. Eine im Jahr 2014 publizierte Datenanalyse aus dem Deutschen Hernienregister „Herniamed“ konnte zeigen, dass Nabelhernien bei Männern häufiger auftreten als bei Frauen und dass der Altersgipfel zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr lag. Adipöse Patienten und Raucher sind dabei häufiger von Nabelhernien betroffen, der weitaus größte Anteil von Nabelhernien sei eher als „klein“ zu betrachten.

Rektusdiastasen sollten nur dann versorgt werden, wenn sie sehr ausgeprägt bzw. funktionell relevant sind, da andernfalls Risiken wie z.B. Darmverletzungen oder ein intraabdominelles Kompartment-Syndrom steigen.

Derartige Kombinationseingriffe erfordern viel Erfahrung seitens des Operateurs.